Bahnsperrung zwischen Backnang und Waiblingen

Ab 12. April führen Instandhaltungsmaßnahmen an der Leit- und Sicherungstechnik eine Woche lang zu einer Bahnsperrung zwischen Backnang und Waiblingen. Diese bringt nicht nur erneute Unannehmlichkeiten für Pendler, sondern auch einige Wirren rund um die Fahrpläne mit sich.

Die Linie S4 ist von den Sperrungen nicht betroffen und wird im betreffenden Zeitraum sicherlich von mehr Fahrgästen in Anspruch genommen werden. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Linie S4 ist von den Sperrungen nicht betroffen und wird im betreffenden Zeitraum sicherlich von mehr Fahrgästen in Anspruch genommen werden. Foto: Alexander Becher

Von Kai Wieland

Rems-Murr. Wenn es um das Baustellenmanagement und insbesondere die Kommunikation geht, ist man bei Go-Ahead auf die Deutsche Bahn nicht allzu gut zu sprechen. „Von 74 Baustellen mit relevanten Auswirkungen auf die Fahrgäste, die es bisher für 2024 gibt, wurden Go-Ahead Baden-Württemberg nur sieben rechtzeitig, auf dem vorgesehenen Weg und mit den nötigen Planungsunterlagen mitgeteilt“, ließ das Unternehmen erst Ende März wissen. „Normalerweise will die DB uns gemäß den von ihr selbst aufgestellten Regeln solche großen Baustellen mindestens 24 Wochen vorher mitteilen – und das ist auch nötig, um Schichtpläne, Schienenersatzverkehr, Toilettenentleerungen und vieles mehr ordentlich zu planen und die Fahrgäste rechtzeitig und korrekt zu informieren“, konkretisierte Fabian Amini, Geschäftsführer von Go-Ahead Baden-Württemberg, die Vorwürfe. Da passt es ins Bild, dass man bei Go-Ahead bis gestern noch keine konkreten Auskünfte darüber geben konnte, wie die bevorstehenden Sperrungen zwischen Backnang und Waiblingen sich auf die eigenen Regionalzüge der Linie RE90 (Stuttgart–Nürnberg) auswirken werden – dass sie sich auswirken werden ist zwar gewiss, die Pläne würden seitens der Deutschen Bahn aber noch erarbeitet, sagt eine Sprecherin von Go-Ahead.

Instandhaltungsmaßnahmen an der Leit- und Sicherungstechnik

Zumindest über die eigenen Linien kann die Deutsche Bahn bereits Auskunft geben: Zwischen Freitag, 12. April (22 Uhr), und Samstag, 20. April (4 Uhr), sei auf der Strecke zwischen Backnang und Waiblingen aufgrund von Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik kein stabiler Takt möglich, weswegen die Fahrten der Linie S3 in diesem Abschnitt vollständig von Bussen des Schienenersatzverkehrs übernommen würden. Die Züge der S3 beginnen und enden somit in Waiblingen. Der Schienenersatzbus S3E fährt alle 30 Minuten zwischen Backnang und Waiblingen mit Halten in Maubach, Nellmersbach, Winnenden Schwaikheim und Neustadt-Hohenacker. Eine weitere Alternative für Reisende zum Hauptbahnhof stellt die Linie S4 dar, welche von den Sperrungen nicht betroffen ist.

Besonders am Samstag könnte das Verkehrsaufkommen enorm sein

Am ersten Wochenende ist darüber hinaus die Stammstrecke zwischen Schwabstraße und Vaihingen gesperrt, sodass in diesem Zeitraum die S-Bahnen der Linie S3 lediglich zwischen Waiblingen und der Station Schwabstraße verkehren. Da am Samstag, 13. April, um 18.30 Uhr das Bundesliga-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt stattfindet, wird von einem hohen Verkehrsaufkommen ausgegangen und zu einem rechtzeitigen Reiseantritt geraten.

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Wer im Übrigen glaubt, dass die Maßnahmen eine Modernisierung oder Umrüstung der Anlagen im Hinblick auf den digitalen Knoten darstellen, der irrt. „Es handelt sich um Arbeiten an der bestehenden Leit- und Sicherungstechnik“, erklärt ein Bahnsprecher auf Nachfrage. „Bei dieser Technik werden die Abstände mithilfe von Signalen reguliert und an die Stellwerke weitergeleitet.“ Diese Instandhaltungsmaßnahmen hängen insofern nur indirekt mit den Arbeiten am digitalen Knoten zusammen und gehen diesen vielmehr voraus. „Bevor diese weiteren Arbeiten für den digitalen Knoten erfolgen, sollten die bestehenden Anlagen natürlich im idealen Zustand sein“, so der Sprecher.

Weitere Baumaßnahmen erfolgen im Mai und Juni

Für die Backnang passierenden Regionalzüge der Linien MEX19 (Stuttgart–Gaildorf) und MEX90 (Stuttgart–Schwäbisch Hall-Hessental/Crailsheim), welche von der Deutschen Bahn betrieben werden, gilt seitens des Unternehmens die etwa lapidar anmutende Ansage: „Die meisten Zugfahrten fallen zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Backnang aus.“ Der finale Fahrplan werde noch erarbeitet. Genaue Angaben darüber, welche Züge nun verkehren, stehen folglich noch aus. Alternativ sollen Fahrgäste die Busse des Schienenersatzverkehrs (S3E, MEX90E) sowie die S-Bahnen zwischen Stuttgart und Waiblingen nutzen. Der Schienenersatzverkehr schließt auch Sulzbach an der Murr und Oppenweiler mit ein, obwohl die Regionalzüge dort halten.

Indessen werfen weitere Bauarbeiten an den Gleisen bereits ihre Schatten voraus. Aufgrund von Inspektionen an der Oberleitung werden von 6. bis 8. Mai zwischen 23 und 5 Uhr die Züge der S3 durch Busse ersetzt. Wegen Instandhaltungsarbeiten zwischen Waiblingen und Winnenden in der Nacht auf den 13. Mai sowie zwischen Neustadt-Hohenacker und Backnang in der Nacht auf den 14. Mai kommt es jeweils zwischen 22 und 4.30 Uhr zu Verspätungen der S3, außerdem wird ein Teil der Verbindungen durch Busse ersetzt. Von 9. bis 13. Juni führt die DB in den Nachtstunden weitere Instandhaltungsarbeiten aus, weswegen es auch hier zu Verspätungen bei der S3 kommt und teilweise Schienenersatzverkehr im Einsatz ist. Die konkreten Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Fahrpläne will die Deutsche Bahn zu gegebener Zeit mitteilen.

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Erstellt:
10. April 2024, 06:00 Uhr

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