Eine ganz besondere Begegnung für Alexander Nübel

Der VfB-Torhüter zeigt in Leverkusen eine herausragende Leistung. Und er richtet den Blick schnell auf den Südgipfel gegen den FC Bayern München.

Klare Ansagen: Alexander Nübel schwört die Kollegen ein.

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Klare Ansagen: Alexander Nübel schwört die Kollegen ein.

Von Philipp Maisel

Leverkusen - Um eine herausragende Leistung attestiert zu bekommen, muss man als Torhüter gemeinhin eine weiße Weste bewahren. Im bisherigen Saisonverlauf hat Alexander Nübel das bereits neunmal geschafft. Beim 2:2 in Leverkusen blieb der VfB Stuttgart nicht gegentorlos, an Nübels Leistung lag es aber nicht.

Der Torhüter strahlte wie so oft enorme Sicherheit aus, vereitelte mehrfach hochkarätige Torchancen, auch aus nächster Distanz. Kategorie: Muss man nicht halten. Bei beiden Toren der Leverkusener traf ihn keine Schuld. Nübel verdiente sich im Bundesliga-Topspiel mit seiner starken Vorstellung die Bestnote. Seine Doppelparade gegen Amine Adli und Jonas Hofmann in der 66. Minute war schlicht Weltklasse.

Nübel hätte im Nachgang der Partie allen Grund gehabt, seine Leistung entsprechend hervorzuheben. Doch der 27-Jährige ist nicht der Typ für derlei Selbstbeweihräucherung. Er bleibt lieber konsequent beim „Wir“. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben dran geglaubt, hier gewinnen zu können. Das tut extrem weh“, ließ er wissen und schob nach: „Man muss es auch einordnen. Wir haben nach dem Auftritt in der letzten Woche eine gute Reaktion gezeigt.“

Der VfB-Torhüter agiert nicht nur auf dem Feld wie ein Anführer, er denkt auch wie einer, der ganz oben in der Mannschaftshierarchie steht. Und richtete den Blick sofort nach vorne. Immerhin steht der Südgipfel an: gegen den FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sat 1). Den Verein, der Nübels eigentlicher Arbeitgeber ist und bei dem er erst kürzlich eine langfristige Vertragsverlängerung unterzeichnet hat. „Wir freuen uns auf das Spiel gegen München. Wir haben auch den Anspruch, es zu gewinnen. So viel Selbstvertrauen haben wir“, lautet Nübels klare Ansage. Er selbst freut sich ob der Konstellation „auf das Duell, zumal das Hinspiel nicht so prickelnd war von uns“.

Schließlich geht es nicht nur um eine Revanche für das 0:3 aus der Hinrunde, als der VfB von den Bayern klar dominiert wurde. Und auch nicht um die Pikanterie, die Nübels persönliche Situation als designierter Nachfolger von Manuel Neuer rund um ein Spiel bei den Münchnern sowieso mit sich bringt. Es geht um die endgültige Qualifikation für die Champions League. Die Tür dorthin steht weit offen. Aktuell steht der VfB auf dem dritten Tabellenplatz, hat sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenfünften Borussia Dortmund bei noch drei ausstehenden Partien. Praktisch hat man die Königsklasse also bereits in der Tasche. Rechnerisch könnte der Club aber noch aus den Champions-League-Rängen verdrängt werden.

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Erstellt:
28. April 2024, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
29. April 2024, 21:58 Uhr

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