Neuer Grundriss des Weissacher Feuerwehrgerätehauses liegt vor

Die finale Entwurfsplanung des An- und Umbaus des Weissacher Feuerwehrgerätehauses ist vom Gemeinderat bestätigt worden. Die Flächen sind geringfügig reduziert worden, was allerdings nur wenige Kosten einspart. Nicht alle Räte sind mit dem aktuellen Stand zufrieden. Als Nächstes müssen sich die Fachingenieure mit der Feinplanung beschäftigen.

Die Umbaukosten für das neue Feuerwehrgerätehaus belaufen sich mittlerweile auf rund 4,2 Millionen Euro. Archivfoto: Jörg Fiedler

© Jörg Fiedler

Die Umbaukosten für das neue Feuerwehrgerätehaus belaufen sich mittlerweile auf rund 4,2 Millionen Euro. Archivfoto: Jörg Fiedler

Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Bürgermeister Daniel Bogner hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit guten Nachrichten aufwarten können: Die Zusage für die Förderung aus dem Ausgleichstock des Landes Baden-Württemberg für den An- und Umbau des Feuerwehrgerätehauses im Aichholzhof in Höhe von 925000 Euro sei bis zum 30. September verlängert worden. „Das gibt uns ein bisschen Entlastung“, so der Rathauschef. Bis Ende September muss allerdings mit dem Bau begonnen werden.

Über einen finalen Baubeschluss werden die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte aber erst in der Februarsitzung abstimmen. Zunächst stand die finale Entwurfsplanung zur Debatte. Architekt Werner Dietl vom zuständigen Büro Dietl Architekten+Ingenieure stellte den überarbeiteten Grundriss vor, der eng mit den Ingenieuren und der Feuerwehrleitung abgestimmt worden war.

Die neue Entwurfsplanung sieht nur20 Quadratmeter weniger Fläche vor

Einige Stützen seien herausgenommen worden, sagte Dietl. Eine Alarmtreppe kam dagegen dazu, über die die Umkleideräume leichter erreichbar sind. Durch die Änderungen umfasse die Gesamtfläche nun zirka 20 Quadratmeter weniger. Im Erdgeschoss wurde die Fläche der Umkleide- und Sozialräume von 274 auf 248 Quadratmeter verkleinert, im Bereich von Halle und Treppenhaus von 440 auf 345 Quadratmeter. Dafür seien es im Untergeschoss nun 452 statt 347 Quadratmeter. „Das, was wir oben einsparen, bekommen wir unten dazu“, fasste der Architekt zusammen. Bei den Kosten mache sich die Verkleinerung kaum bemerkbar.

Bogner setzt da auf die Feinplanungen der Fachingenieure. Bei der Bauweise und beim Heizsystem seien noch Einsparungen möglich, sagte er. Die Planungen sollen allerdings erst in der nächsten Sitzung vorgestellt werden, sie müssen erst erarbeitet werden. Mit ihnen sei dann auch eine finale Kostenschätzung möglich.

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Mit diesem Stand der Dinge zeigten sich nicht alle Räte zufrieden. Für ihn seien Einsparungen die Prämisse für eine Zustimmung gewesen, sagte etwa Dietmar Schönberger (SPD). Ohne konkrete Zahlen hänge ihm alles zu sehr in der Luft. Auch Thomas Obermüller (LWB) sagte, er könne nicht nachvollziehen, was der Grund für das „häppchenweise Vorgehen“ sei. Er wünsche sich von der Verwaltung einen konkreten Vorschlag mit konkreten Zahlen. Darüber hinaus gönne er der Feuerwehr zwar von Herzen alles, doch das Gerätehaus sei ein Zweckbau. „Und bei allem, was darüber hinausgeht, kann ich nicht zustimmen.“

Luciano Longobucco (CDU/FWV) entgegnete, er könne den Unmut nicht nachvollziehen. „Ich finde es gut, dass die bestehende Planung ein bisschen stramm gezogen worden ist“, sagte er. Der überarbeitete Grundriss sei ein guter Schritt nach vorne. Dietmar Schönberger erwiderte, er stehe voll und ganz hinter dem Projekt, „aber zur Abstimmung gehören auch Zahlen dazu“.

Timo Hirzel (CDU/FWV) sprach sich derweil dafür aus, an die Zukunft zu denken. „Es ist wichtig, dass es für die Feuerwehr passt“, fand er. Deshalb tendiere er zu einer Stahlhalle, auch wenn diese teurer sei. „Dann haben wir ein massives Gebäude, das sehr, sehr lange stehen kann.“

Auch andere Punkte in der Planung, die momentan noch nicht feststehen, wurden angesprochen. Jan Hutzenlaub (LWB) warb zum Beispiel für eine Flachdachbegrünung. „Wir sollten den gleichen Maßstab, den wir als Gemeinde an andere legen, auch an uns legen“, argumentierte er. Oliver Fiechtner (CDU/FWV) plädierte dagegen dafür, ein Pultdach zu installieren. Ein Flachdach verursache höhere Wartungskosten, außerdem sei ein Pultdach wahrscheinlich auch in der Realisierung günstiger. Daneben regte er an, den Schulweg zu verlegen, da die Verkehrssituation ansonsten verschärft würde. Heike Oesterle (UBL) erkundigte sich, ob die 30 eingeplanten Parkplätze der Feuerwehr tatsächlich ausreichen. Bürgermeister Bogner versprach, noch einmal nachzuhaken.

Bei der Abstimmung über die verkleinerte Entwurfsplanung votierte der Großteil des Gremiums mit Ja. Thomas Obermüller stimmte dagegen, Thomas Heller (UBL), Dietmar Schönberger, Irmgard Hestler (SPD) und Jan Hutzenlaub enthielten sich.

Die Planung fürs Gerätehaus

Altbau Das Feuerwehrgerätehaus im Aichholzhof wurde in den 1980er-Jahren gebaut. Mittlerweile entspricht es den Anforderungen der Feuerwehr allerdings nicht mehr. Auch die Zeit hat ihre Spuren an dem Bau hinterlassen – Wasserschäden im oberen Geschoss zeigen das beispielsweise an.

Um- und Anbau Der Plan, den das Unterweissacher Büro „Dietl Architekten+Ingenieure“ erarbeitet hat, sieht vor, erst ein neues Gebäude neben dem alten zu errichten und anschließend das alte zu sanieren. So bleibt die Feuerwehr einsatzfähig. Konkret soll das Gerätehaus einen Anbau mit neuen Fahrzeugboxen für die immer höheren Fahrzeuge bekommen. Es sollen Sanitärräume, Umkleiden und Schulungsräume dazukommen. Zudem muss das Dach saniert werden. Zuständig für die nächsten Architektenleistungen ist die Firma Lithium Designers GmbH aus Frankfurt am Main.

Kosten Ursprünglich rechnete die Verwaltung mit rund drei Millionen Euro Gesamtkosten. Unter anderem wegen der Verlegung eines Kanalsammlers (ein Kanalabschnitt, in den Abwasser aus verschiedenen Anschlüssen oder Kanälen eingeleitet wird) für zirka 477000 Euro ist die Kostenschätzung auf rund 4,2 Millionen Euro gestiegen. Zuschüsse in Höhe von über 1,15 Millionen Euro werden erwartet. Wegen der Förderung aus dem Ausgleichsstock des Landes Baden-Württemberg muss bis zum 30. September mit dem Bau begonnen werden.

Vorgehen Als Nächstes legen die Fachingenieure ihre Feinplanung und finale Kostenschätzung vor. Auf deren Basis stimmen die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in der Februarsitzung über den Baubeschluss ab.

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Erstellt:
23. Januar 2024, 06:00 Uhr

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