Energiekosten in Baden-Württemberg

So viel vom Einkommen geht für Strom und Gas drauf

Welchen Einkommens-Anteil Verbraucher für Energie bezahlen müssen, hängt auch von der Kaufkraft des jeweiligen Bundeslandes ab. So viel zahlen Baden-Württemberger für Strom und Gas.

Ein Vergleich der Strom- und Gaskosten zeigt, dass Bürger je nach Bundesland unterschiedlich hohe Anteile ihres Einkommens für Energie aufwenden müssen.

© dpa/Henning Kaiser

Ein Vergleich der Strom- und Gaskosten zeigt, dass Bürger je nach Bundesland unterschiedlich hohe Anteile ihres Einkommens für Energie aufwenden müssen.

Von Jonas Schöll

Verbraucher in Baden-Württemberg müssen im Schnitt einen niedrigeren Anteil ihres Einkommens für Strom und Gas aufwenden als in den meisten anderen Bundesländern. Dies geht aus Berechnungen des Vergleichsportals Check24 hervor.

Verglichen wurden die durchschnittlichen Strom- und Gaskosten eines Einpersonenhaushalts (Jahresverbrauch: 1500 Kilowattstunden Strom und 5000 Kilowattstunden Gas) bezogen auf die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft des jeweiligen Bundeslands.

Wo der Energiekosten-Anteil am höchsten ist

Demnach muss ein solcher Musterhaushalt in Baden-Württemberg 4,8 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden. Der Südwesten liegt gleichauf mit Niedersachsen – nur in Hessen (4,6), Berlin (4,5) Bayern (4,4) und Hamburg (4,3) liegen die Anteile darunter.

Am anderen Ende stehen Verbraucherinnen und Verbraucher in Thüringen, bei denen Strom- und Gaskosten 6,0 Prozent ausmachen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern liegen die Anteile für Strom und Gas bei 5,6 Prozent. Es folgen das Saarland (5,4), Bremen (5,3), Rheinland-Pfalz (5,2), Nordrhein-Westfalen (5,1 Prozent) sowie Schleswig-Holstein und Brandenburg (beide 5,0).

Energiekosten: Warum es Ostdeutsche härter trifft

„Im Bundesschnitt bringt ein Singlehaushalt 4,9 Prozent des Einkommens für Energie auf“, stellt Check24 fest. Andere Energieträger wurden bei den Berechnungen nicht berücksichtigt. Das Marktforschungsinstitut GfK ging zum Jahresbeginn davon aus, dass den Deutschen 2024 pro Kopf im Schnitt 27 848 Euro für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung stehen werden.

Dass Verbraucher in einigen ostdeutschen Bundesländern einen größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für die Energiekosten aufwenden müssen, begründete Check24 mit der geringeren Kaufkraft. Zum anderen seien die regionalen Netznutzungsentgelte höher. „Diese Kosten werden in den östlichen Bundesländern auf weniger Verbraucherinnen und Verbraucher verteilt, dadurch fallen hier die Endkundenpreise höher aus als im Westen.“

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Erstellt:
6. Mai 2024, 13:54 Uhr
Aktualisiert:
6. Mai 2024, 16:33 Uhr

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