Einigung im Nahverkehr

Tarifabschluss hat einen hohen Preis

Kommentar: Der Tarifabschluss hat einen hohen Preis Der Tarifkompromiss im kommunalen baden-württembergischen Nahverkehr hilft sowohl den Beschäftigten als auch den Arbeitgebern – und den ÖPNV-Nutzern sowieso. Doch er hat einen entscheidenden Haken, meint Matthias Schiermeyer.

Die Busse und Bahnen im Land fahren wieder ungehindert durch einen Streik.Die Busse und Bahnen im Land fahren wieder ungehindert durch einen Streik.

© IMAGO/Markus Matzel

Die Busse und Bahnen im Land fahren wieder ungehindert durch einen Streik.Die Busse und Bahnen im Land fahren wieder ungehindert durch einen Streik.

Von Matthias Schiermeyer

Stuttgart - Nach und nach entspannt sich die Lage im deutschen Verkehrswesen – ein Tarifkonflikt nach dem anderen wird beigelegt. Dass nun auch der Streit im baden-württembergischen Nahverkehr befriedet werden konnte, ist für Millionen Bus- und Bahnnutzer eine besonders gute Nachricht. Das Gesamtpaket im Wert einer zweistelligen Einkommensverbesserung steht in einer Reihe mit vielen anderen weitreichenden Tarifabschlüssen von Verdi in jüngerer Vergangenheit.

Nur erhalten alle Beschäftigten der Nahverkehrsunternehmen im Land die Arbeitszeitverkürzung und eine neue Zulage. Kurz gesagt: Es wird entlastet, und es gibt erneut mehr Geld, obwohl die eigentliche Einkommensrunde schon vor fast genau einem Jahr abgeschlossen wurde. Dieser Effekt kommt auch den kommunalen Arbeitgebern zugute, denn sie können nun mit einer erhöhten Attraktivität der Jobs werben. Dies ist wichtig, weil die angestrebte Verkehrswende nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV, also mit ausreichend Personal, gelingen kann.

Doch hat der Kompromiss einen hohen Preis. Angesichts der angespannten Lage der kommunalen Kassen fragt sich, wo das Geld für die deutlich erhöhten Personalkosten herkommen soll, die auch durch den Personalmehrbedarf infolge geringerer Arbeitszeiten entstehen. Die Arbeitgeber warnen vor Einschnitten im Fahrplanangebot, wenn der Bund nicht aushilft. So könnte es ein Tarifabschluss zulasten Dritter sein.

Stuttgart - Nach und nach entspannt sich die Lage im Verkehrswesen – ein Tarifkonflikt nach dem anderen wird beigelegt. Dass nun auch der Streit im baden-württembergischen Nahverkehr befriedet werden konnte, ist für Millionen ÖPNV-Nutzer eine gute Nachricht. Das Gesamtpaket im Wert einer zweistelligen Einkommensverbesserung steht in einer Reihe mit vielen anderen weitreichenden Tarifabschlüssen von Verdi in jüngerer Vergangenheit. Kurz gesagt: Es wird entlastet, und es gibt erneut mehr Geld, obwohl die Einkommensrunde schon vor einem Jahr abgeschlossen wurde. Dieser Effekt kommt auch den kommunalen Arbeitgebern zugute, die nun mit einer erhöhten Attraktivität der Jobs werben können. Dies ist wichtig, weil die Verkehrswende nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV gelingt.

Doch hat der Kompromiss einen hohen Preis. Angesichts der angespannten Lage der kommunalen Kassen fragt sich, wo das Geld für die deutlich erhöhten Personalkosten herkommen soll, die auch durch den Personalmehrbedarf entstehen. Die Arbeitgeber warnen vor Einschnitten im Fahrplanangebot, wenn der Bund nicht aushilft. So könnte es ein Tarifabschluss zulasten Dritter sein.

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Erstellt:
25. April 2024, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
26. April 2024, 21:42 Uhr

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