15. Juni

Was ist ein Veteranentag?

Der Bundestag hat sich für einen jährlichen Veteranentag am 15. Juni ausgesprochen. Alle Fraktionen stimmten für den Antrag, nur die Linken-Gruppe votierte dagegen.

Der Bundestag hat für die Einführung eines Nationalen Veteranentages am 15. Juni jeden Jahres gestimmt.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Der Bundestag hat für die Einführung eines Nationalen Veteranentages am 15. Juni jeden Jahres gestimmt.

Von Michael Bosch/AFP/epd

Deutschland soll einen sogenannten Veteranentag bekommen. Das hat der Bundestag am Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen. Für den gemeinsamen Antrag der Ampel-Parteien sowie CDU/CSU stimmten alle Fraktionen, nur die Gruppe Die Linke votierte dagegen.

Der Antrag fordert die Bundesregierung auf, ein zeitgemäßes Konzept für einen jährlich am 15. Juni zu begehenden Veteranentag zu erarbeiten und die dafür benötigten Mittel zur Verfügung zu stellen. Das heißt: Wie genau der Gedenktag begangenen werden soll, ist noch unklar.

Warum soll es den Veteranentag geben?

Der 15. Juni soll laut Antrag zum jährlichen nationalen Veteranentag erklärt werden, um den Einsatz und den Dienst aktiver und ehemaliger Soldaten der Bundeswehr zu würdigen. Seit Gründung der Bundeswehr hätten mehr als zehn Millionen Frauen und Männer in den Streitkräften gedient, heißt es im Antrag. Ihr soldatischer Dienst sei geprägt von gefährlichen Bedingungen, persönlichen Entbehrungen sowie körperlichen und seelischen Härten. Nach Angaben der Bundeswehr sind seit 1955 mehr als 3300 Angehörige der deutschen Streitkräfte in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen. 116 von ihnen starben bei einem Einsatz im Ausland. Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr kostete 59 Soldaten das Leben.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lobte die fraktionsübergreifende Bundestagsinitiative als „ein starkes, ein wichtiges und auch ein überfälliges Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung“ für die rund zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen in Deutschland. „Dieser parteiübergreifend verabschiedete Antrag verleiht dem nationalen Veteranentag eine besondere, eine nationale, eine emotionale Strahlkraft.“

Kritik von der Linken: „kriegstauglich“

Kritik an dem Gedenktag kam von der Linken. Dietmar Bartsch sagte, die Idee dafür reihe sich ein in eine „atmosphärische Veränderung“, wofür auch das Wort „kriegstauglich“ stehe. Dies finde er höchst problematisch, sagte Bartsch und äußerte die Vermutung, dass eine zentrale Gedenkveranstaltung in Berlin auch zu „erheblichen“ Protesten führen wird. Die Gruppe der Linken im Bundestag stimmte gegen den Antrag, während die AfD dafür votierte.

Der Antrag fordert die Bundesregierung zudem auf, eine verbesserte Versorgung der Veteranen sicherzustellen. Dabei soll es konkret unter anderem um Rehabilitationsmaßnahmen, Therapieangebote und Ansprechstellen für Geschädigte und deren Angehörigen gehen.

Wo gibt es schon „Veteranentage“?

In anderen Ländern gibt es ähnliche Gedenktage bereits. In den USA wird der Veterans Day immer am 11. November – dem Tag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg – begangen. Ursprünglich war der Tag den gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg gewidmet, inzwischen ist er ein Gedenktag zu Ehren aller Kriegsveteranen. In Großbritannien heißt der Gedenktag (ebenfalls am 11. November) Remembrance Day. In Belgien und Frankreich wird der „Jour du Souvenir“ oder „Wapenstilstandsdag“ gefeiert.

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Erstellt:
25. April 2024, 14:36 Uhr
Aktualisiert:
25. April 2024, 14:48 Uhr

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