Die SG Sonnenhof Großaspach hat noch was gutzumachen

Der Fußball-Oberligist aus dem Fautenhau erwartet den VfR Mannheim. Gegen den gab es im Hinspiel ein 0:3. Nun ist der Tabellenzweite zuversichtlich, dass sich das nicht wiederholt. Auch weil der Ex-Aspacher Nicolas Jüllich krank ist und der Mittelfeldroutinier den Kurpfälzern wohl fehlt.

Viele Jahre Seit’ an Seit’: Torwart Maximilian Reule und Nicolas Jüllich (rechts). Entsprechend groß war die Vorfreude bei Aspachs Ex-Mittelfeldspieler auf ein Wiedersehen mit dem alten Kumpel. Nun ist er aber krank und sein Einsatz eher unwahrscheinlich. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Viele Jahre Seit’ an Seit’: Torwart Maximilian Reule und Nicolas Jüllich (rechts). Entsprechend groß war die Vorfreude bei Aspachs Ex-Mittelfeldspieler auf ein Wiedersehen mit dem alten Kumpel. Nun ist er aber krank und sein Einsatz eher unwahrscheinlich. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Er hatte sich schon aufs Wiedersehen gefreut, doch nun sagt Nicolas Jüllich: „Wahrscheinlich bin ich nicht dabei, ich bin krank.“ Das Duell mit seinem Ex-Verein SG Sonnenhof Großaspach fällt für den erfahrenen Fußballer des VfR Mannheim am Sonntag wohl aus. Wenn die Oberliga-Partie zwischen dem Tabellenzweiten und dem Zehnten um 14 Uhr angepfiffen wird, dann steht der 34-jährige Ex-Aspacher nicht im Fautenhau auf dem Platz, sondern hütet vermutlich zu Hause das Bett.

Dabei hatte sich Jüllich schon auf die Rückkehr zu dem Verein gefreut, für den er zwischen Herbst 2013 und Sommer 2022 190 Dritt- und Regionalliga-Spiele absolviert hat. Der Klub, mit dem er 2014 von der Regional- in die Dritte Liga auf- und vor zwei Jahren in die Oberliga abstieg. „Ich verfolge weiterhin, was bei der SG läuft und war vergangene Saison im Relegationsspiel gegen Koblenz im Stadion“, erzählt der gebürtige Heidelberger und fügt hinzu: „Der Nichtaufstieg in letzter Minute war bitter.“

Vielleicht glaubt er auch deshalb, dass es „Großaspach diese Saison schafft“. Auch wenn er weiß, dass Villingen, Göppingen und Pforzheim eine harte Konkurrenz dar-stellen. Überhaupt sieht er es gerne, dass sich sein Ex-Klub wieder berappelt hat. „Vor allem für meinen alten Freund Maximilian Reule freut es mich, dass es wieder läuft und passt“, sagt Jüllich und erzählt: „Eigentlich wollten wir danach auch gemeinsam was trinken.“ Nun bleibt es vielleicht zumindest an diesem Wochenende beim regen Austausch übers Handy, den der Torwart und der Mittelfeldspieler pflegen.

Favorit darf sich keinen Patzer erlauben

Wobei Nicolas Jüllich noch hofft, dass die Erkältung rechtzeitig abklingt und er doch noch nach Aspach mitfahren kann. Wenn, dann ist für 90 Minuten Schluss mit der Freundschaft. So wie das einen Punkt hinter Spitzenreiter Villingen liegende Großaspach im Titelrennen in Zugzwang ist, braucht der Aufsteiger aus der Kurpfalz die Zähler im Kampf gegen den Abstieg.

In der Vorrunde ergatterte der Deutsche Meister des Jahres 1949 die drei Punkte. „Das war einer unserer schwächsten Auftritte“, blickt SG-Trainer Pascal Reinhardt aufs 0:3 zurück und sagt: „Wir haben noch was gutzumachen.“ Wobei der 31-Jährige davor warnt, Mannheim nur am Tabellenplatz festzumachen. Der VfR habe eine erfahrene und abgezockte Truppe, urteilt Reinhardt und denkt dabei an ehemalige Bundesliga-Spieler wie Marcel Titsch-Rivero (Wehen, Heidenheim, Eintracht Frankfurt) oder Andrew Wooten (Kaiserslautern, Sandhausen). Wobei Titsch-Rivero zuletzt dreimal fehlte und wie Jüllich morgen wohl auf der Liste der Ausfälle stehen wird.

Im Blick hat der Trainer der SG Sonnenhof auch, dass Mannheim mit dem „Trainerwechsel zuletzt noch einmal einen neuen Impuls gesetzt hat“. Statt des Ex-Aspachers Hakan Atik, der sich wieder auf seine Rolle als Sportchef konzentriert, hat nun Thorsten Damm (früher Sport-Union Neckarsulm) das Sagen. Zumindest bei der Premiere brachte es dem seit der Winterpause sieglosen VfR den Erfolg zurück. Gegen Kellerkind FSV 08 Bissingen gab es ein wichtiges 1:0 – mit Jüllich in der Startelf.

Für Reinhardt steht dennoch fest: „Wir wollen keine Punkte mehr liegen lassen.“ Der Coach hofft auf Vorstellungen wie beim 3:0 im Topduell in Pforzheim oder am vergangenen Mittwoch beim 1:1 im nachgeholten Spitzenspiel in Villingen. In den Augen des SG-Trainers ein Duell, das „sehr intensiv und von vielen Zweikämpfen geprägt war“. Nun hofft er, dass seine Elf vier Tage später schon wieder über die nötige Frische verfügt, um gegen Mannheim zu bestehen. Es seien harte Wochen, sagt der Trainer. Die Partie morgen ist die sechste binnen 22 Tagen und es wartet schon die nächste englische Woche mit dem WFV-Pokal-Halbfinale am 1. Mai gegen Drittligist Ulm.

Zunächst gilt die komplette Konzentration des Klubs aus dem Fautenhau jetzt aber der Partie gegen Mannheim. Umso mehr, wenn es überraschend doch noch ein Wiedersehen mit Nicolas Jüllich gibt, falls der 34-Jährige rechtzeitig fit wird.

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Erstellt:
20. April 2024, 11:30 Uhr

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