Paukenschlag beim HC Oppenweiler/Backnang: Daniel Brack geht

Die Wege des in die zweite Liga strebenden Handball-Drittligisten aus dem Murrtal und des erst vor dieser Runde gekommenen Trainers trennen sich nach dieser Saison bereits wieder. Der HCOB und sein 43-jähriger Coach werden sich über die künftige Verteilung der Kompetenzen nicht einig.

Verlässt Oppenweiler/Backnang im Sommer unerwartet: Daniel Brack. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Verlässt Oppenweiler/Backnang im Sommer unerwartet: Daniel Brack. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Seit dem vergangenen Sommer ist Daniel Brack, der zuvor vier Jahre den Ligarivalen VfL Pfullingen trainiert hatte, beim HCOB für die sportlichen Geschicke der Drittliga-Handballer verantwortlich. Derzeit kämpft Oppenweiler/Backnang mit den Wölfen Würzburg um den zweiten Startplatz hinter Spitzenreiter HSG Konstanz für die Aufstiegsrunde. Nun ist klar: Ende Juni endet der gemeinsame Weg. Früher als erwartet, denn bei der Vertragsunterzeichnung vor einem Jahr war man von einer mindestens zweijährigen Trainertätigkeit ausgegangen.

„Wir haben in den vergangenen Wochen einige Gespräche geführt. Bei der strategischen Ausrichtung, die zu maximalem Erfolg führen soll, haben Daniel Brack und wir aber keinen gemeinsamen Nenner gefunden, weshalb eine Zusammenarbeit über die Saison hinaus nicht sinnvoll war“, berichtet Jonas Frank. Der Geschäftsführer erzählt weiter: „Wir haben beim HCOB eine Organisationsstruktur aufgebaut, die aus unserer Sicht funktioniert und von der wir sicher sind, dass sie notwendig ist, um mittel- und langfristig erfolgreich zu sein.“

Brack wollte in der neuen Saison mehr Entscheidungsbefugnisse

Daniel Brack bestätigt: „Wir hatten unterschiedliche Auffassungen über die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft. Persönlich hatte ich mir von Trainerseite mehr Entscheidungsbefugnisse gewünscht. Das haben wir besprochen und sind zum Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit bereits nach dieser Saison zu beenden.“

Frank betont, dass der Coach intensiv in die Vereinsarbeit eingebunden ist und in allen sportlichen und taktischen Fragen die Entscheidungshoheit hatte. Darüber hinaus gebe es aber Themen und Aufgabenfelder, „in denen wir als Verein die Hoheit wahren müssen. Wenn Daniel uns sagt, dass er nur unter seinen Voraussetzungen eine Perspektive für Erfolg in den kommenden Jahren sieht, dann haben wir an einem erfolgsrelevanten Punkt keine gemeinsame Basis.“

Viel Lob für die bisherige Arbeit des Noch-HCOB-Trainers

Der ehemalige Bundesliga-Spieler habe in der laufenden Runde viel Positives beim HCOB bewirkt, erzählt Jonas Frank. Von Vereinsseite habe man bis vor Kurzem auch nicht den Gedanken gehabt, den gemeinsamen Weg mit dem 43-Jährigen zu beenden. Auch weil die Perspektiven zum Beispiel mit Blick aufs Handballtrainingszentrum, die neue Backnanger Halle und eine vielversprechende Kaderzusammensetzung auch für die kommende Runde gut seien. „Nachdem der Trainer mit seinen Punkten auf uns zugekommen ist, war aber klar, dass wir inhaltlich nicht zu 100 Prozent die gleiche Fokussierung haben. Aber die ist aus unserer Sicht für eine erfolgreiche Zusammenarbeit erforderlich.“ So trenne man sich zwar in der Sache uneinig, doch – und das ist beiden Seiten wichtig – mit viel Wertschätzung und vor allem mit dem großen Ansporn, diese Saison so erfolgreich wie nur möglich zu beenden.

Die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga bleibt weiterhin das große Ziel

„Jetzt gilt es den Blick auf die nächsten Spiele und eine mögliche Aufstiegsrunde zu richten. Ich freue mich auf diese entscheidende Phase“, erklärt der Noch-HCOB-Trainer. Trotz der Trennung liegt sein Fokus komplett auf den restlichen Partien. Das sind zunächst einmal die drei noch ausstehenden Vergleiche in der Südstaffel und dann vielleicht noch in der Aufstiegsrunde.

Bei den Verantwortlichen des Tabellenvierten der Dritten Liga Süd liegt der Fokus zusätzlich auf der Aufgabe, in den kommenden Wochen einen Nachfolger für Brack zu finden. Geschäftsführer Frank betont: „Wir haben eine sehr klare Vorstellung davon, welches Profil unser neuer Trainer haben soll, damit wir auch in Zukunft den eingeschlagenen Weg zielstrebig und erfolgreich weiterverfolgen können.“

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Erstellt:
30. April 2024, 06:00 Uhr

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