VfB Stuttgart

Hut ab, VfB! Für diese Saison – aber nicht nur

Kommentar: Hut ab, VfB! Für wichtige Meilensteine Der VfB Stuttgart spielt in der kommenden Saison mindestens in der Europa League. Dass der Club sportlich nach schwierigen Jahren so dasteht, ist bemerkenswert, kommentiert unser Autor Dirk Preiß – und sieht auch Gründe, die weiter zurück liegen als zwölf Monate.

Die MHP-Arena ist zur steten Feierzone geworden. Der VfB Stuttgart begeistert sportlich nicht nur die eigenen Fans. Die MHP-Arena ist zur steten Feierzone geworden. Der VfB Stuttgart begeistert sportlich nicht nur die eigenen Fans.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Die MHP-Arena ist zur steten Feierzone geworden. Der VfB Stuttgart begeistert sportlich nicht nur die eigenen Fans. Die MHP-Arena ist zur steten Feierzone geworden. Der VfB Stuttgart begeistert sportlich nicht nur die eigenen Fans.

Von Dirk Preiß

Stuttgart - Fabian Wohlgemuth konnte kaum glauben, was da am Samstagabend zusammengekommen ist. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem der VfB Stuttgart den Umbau der Haupttribüne als vollzogen feierte, sorgte die Mannschaft der Weiß-Roten dafür, dass in ebenjenem Stadion künftig wieder Spiele in der Europa League stattfinden werden. Mindestens. Wenn man bedenkt, wo der VfB noch vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt stand, ist das eine fast wahnsinnige Entwicklung.

Der Sportdirektor darf sich dafür verantwortlich fühlen. Er hat Sebastian Hoeneß geholt, mit dem Trainer die Relegationsprüfung bestanden und danach das Team an den entscheidenden Stellen klug entwickelt. Ein Blick auf die Vertragsverlängerungen dieses Jahres zeigt zudem, dass der Club gerüstet ist für die nähere Zukunft. Doch liegen die Meilensteine, die für die Rückkehr ins internationale Geschäft mitverantwortlich sind, nicht nur am Wegesrand der vergangenen Monate.

Im Sommer 2013 spielte der VfB zuletzt international, scheiterte damals am Einzug in die Europa League – und auch daran, einen nachhaltig erfolgreichen Club zu bauen. Es folgten knapp errungene Nichtabstiege, zwei Abstiege, die Relegation 2023 und nur wenig sorgenfreie Spielzeiten. Diese Jahre haben den VfB Substanz gekostet. Umso wichtiger war, dass zweimal gleich im ersten Anlauf die Rückkehr in die Bundesliga gelang.

Dass der VfB die sportliche Ausrichtung nach dem Abstieg 2019 unter Thomas Hitzlsperger neu justierte, gehört ebenfalls zum Positiven – auch wenn nicht jeder Plan aufging. Über die Personalpolitik von Sven Mislintat wurde seinerzeit kontrovers diskutiert, klar ist aber: Seine erzielten Transfer-Überschüsse haben den Club einige Jahre finanziell über Wasser gehalten, gut die Hälfte der heutigen Stammelf hat der einstige Sportdirektor zudem nach Stuttgart geholt.

Auf dieser Basis konnte Alexander Wehrle aufsetzen, der es geschafft hat, das Weltmarkenbündnis zu schmieden. Der Einstieg von Porsche ging, wie schon jener von Mercedes 2017, zwar nicht geräuschlos vonstatten. Die zugesagten Millionen haben dem VfB im Sommer 2023 aber die dringend benötigte Luft verschafft, um nicht noch mehr sportliche Substanz abgeben zu müssen. Ebenso übrigens wie der umstrittene Sponsoringdeal mit dem Sportwettenanbieter Winamax (8,5 Millionen Euro pro Jahr).

Muss man aufgrund des aktuellen Erfolgs alles gutheißen, was sich zuletzt getan hat beim VfB? Ganz sicher nicht – zumal weitere vereinspolitische Zerreißproben bevorstehen. Aber gemessen an der sportlichen Bilanz seit 2013 steht der Club sportlich verdammt gut da. Dass dies erreicht werden konnte – Hut ab, VfB! Und gutes Gelingen für den weiteren Weg. Denn Erfolg verleitet nicht selten zu Fehlern. Der VfB Stuttgart von 2024 sollte sie nicht wiederholen.

Stuttgart - Fabian Wohlgemuth konnte kaum glauben, was da am Samstag zusammengekommen ist. An jenem Tag, an dem der VfB Stuttgart den Umbau der Haupttribüne als vollzogen feierte, sorgte die Mannschaft der Weiß-Roten dafür, dass in ebenjenem Stadion künftig wieder Spiele in der Europa League stattfinden werden. Mindestens. Wenn man bedenkt, wo der VfB noch vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt stand, ist das eine fast wahnsinnige Entwicklung.

Der Sportdirektor darf sich dafür verantwortlich fühlen. Er hat Sebastian Hoeneß geholt, mit dem Trainer die Relegationsprüfung bestanden und danach das Team an den entscheidenden Stellen klug entwickelt. Ein Blick auf die Vertragsverlängerungen dieses Jahres zeigt zudem, dass der Club gerüstet ist für die nähere Zukunft. Doch liegen die Meilensteine, die für die Rückkehr ins internationale Geschäft mitverantwortlich sind, nicht nur am Wegesrand der vergangenen Monate.

Im Sommer 2013 spielte der VfB zuletzt international, scheiterte damals am Einzug in die Europa League – und auch daran, einen nachhaltig erfolgreichen Club zu bauen. Es folgten knapp errungene Nichtabstiege, zwei Abstiege, die Relegation 2023 und nur wenig sorgenfreie Spielzeiten. Diese Jahre haben den VfB Substanz gekostet. Umso wichtiger war, dass zweimal gleich im ersten Anlauf die Rückkehr in die Bundesliga gelang.

Dass der VfB die sportliche Ausrichtung nach dem Abstieg 2019 unter Thomas Hitzlsperger neu justierte, gehört ebenfalls zum Positiven – auch wenn nicht jeder Plan aufging. Über die Personalpolitik von Sven Mislintat wurde seinerzeit kontrovers diskutiert, klar ist aber: Seine erzielten Transfer-Überschüsse haben den Club einige Jahre finanziell über Wasser gehalten, gut die Hälfte der heutigen Stammelf hat der einstige Sportdirektor zudem nach Stuttgart geholt.

Auf dieser Basis konnte Alexander Wehrle aufsetzen, der es geschafft hat, das Weltmarkenbündnis zu schmieden. Der Einstieg von Porsche ging, wie schon jener von Mercedes 2017, zwar nicht geräuschlos vonstatten. Die zugesagten Millionen haben dem VfB im Sommer 2023 aber die dringend benötigte Luft verschafft, um nicht noch mehr sportliche Substanz abgeben zu müssen. Ebenso übrigens wie der umstrittene Sponsoringdeal mit dem Sportwettenanbieter Winamax (8,5 Millionen Euro pro Jahr).

Muss man aufgrund des aktuellen Erfolgs alles gutheißen, was sich zuletzt getan hat beim VfB? Ganz sicher nicht – zumal weitere vereinspolitische Zerreißproben bevorstehen. Aber gemessen an der sportlichen Bilanz seit 2013 steht der Club sportlich verdammt gut da. Dass dies erreicht werden konnte – Hut ab, VfB! Und gutes Gelingen für den weiteren Weg. Denn Erfolg verleitet nicht selten zu Fehlern. Der VfB Stuttgart von 2024 sollte sie nicht wiederholen.

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Erstellt:
14. April 2024, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
15. April 2024, 22:05 Uhr

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