Projektleiterin erklärt Methodik des BKZ-Bürgerbarometers

Interview Projektleiterin Maren Risel vom Marktforschungsinstitut GMA erklärt die Methodik des BKZ-Bürgerbarometers.

Maren Risel (Foto: GMA)

© ANNE HOESS COMPENDIUM

Maren Risel (Foto: GMA)

Wie sind Sie bei der Befragung für das BKZ-Bürgerbarometer vorgegangen?

Zunächst wurde in enger Zusammenarbeit mit der Redaktion der Backnanger Kreiszeitung ein Fragebogen entwickelt, der zum einen relevante und passende Fragen enthält und zum anderen an einigen Stellen einen Vergleich mit der Befragung aus dem Jahr 2019 erlaubt. Daraufhin wurde der Fragebogen programmiert und Mitte März die Online-Befragung gestartet. Zusätzlich konnten bei einer Passantenbefragung beim Tulpenfrühling weitere Interviews vor Ort durchgeführt werden.

Warum wurde die Online-Umfrage durch eine Passantenbefragung ergänzt?

Bei Befragungen dieser Art ist unser Ziel, einen großen Bevölkerungsquerschnitt zu erreichen. Um auch Antworten von Personen zu bekommen, die bei der Online-Befragung nicht so stark vertreten waren, haben wir die Online-Befragung durch eine Passantenbefragung beim Tulpenfrühling ergänzt. Hierbei haben wir gezielt Personengruppen angesprochen, die noch unterrepräsentiert waren. So konnten wir sicherstellen, dass ausreichend viele Personen aller Altersgruppen ab 16 Jahren in unserer Umfrage vertreten sind.

Wie war die Resonanz auf die Umfrage?

Die Resonanz war sehr positiv. Mit über 1000 Befragten haben sich deutlich mehr Menschen beteiligt als erwartet. Im Vergleich zu anderen Befragungen auf kommunaler Ebene, die wir regelmäßig durchführen, war die Beteiligung überdurchschnittlich. Das große Mitteilungsbedürfnis, vor allem auch bei den offen gestellten Fragen, hat mich überrascht. Daran kann man sehen, wie wichtig es den Bürgerinnen und Bürgern ist, dass sie gehört und in wichtige Themen einbezogen werden.

Trotzdem hat letztlich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung an der Umfrage teilgenommen. Sind die Ergebnisse trotzdem repräsentativ?

Weitere Themen

Die Anzahl an Interviews ist für die Repräsentativität der Ergebnisse weniger ausschlaggebend als die Zusammensetzung der Stichprobe hinsichtlich bestimmter Merkmale. Wir haben insgesamt eine ausreichende Anzahl an Teilnahmen. Die Zusammensetzung der Stichprobe wies im Hinblick auf die wesentlichen Merkmale nur geringe Abweichungen zur Backnanger Bevölkerung auf. Diese wurden durch eine Gewichtung angepasst. Bei den ausgewerteten Daten spiegeln diese die Alters- und Geschlechtsverteilung der Backnanger Bevölkerung wider und sind somit repräsentativ.

Könnten die Ergebnisse manipuliert worden sein, etwa von bestimmten Interessengruppen?

Die Daten werden vor der Auswertung unterschiedlichen Qualitätschecks unterzogen. Etwaige Manipulationsversuche durch mehrfache Beantwortung oder gleiche Antwortmuster werden damit entdeckt und diese Daten aus der Auswertung herausgenommen. Ebenso kontrollieren wir auf inkonsistente Antworten und die Befragungsdauer, also ob sich jemand nur „durchgeklickt“ hat. Eine solche Prüfung wird bei der GMA standardmäßig vor jeder Auswertung durchgeführt, sodass wir Manipulationen in den Ergebnissen ausschließen können. kf

GMA

Institut Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) mit Sitz in Ludwigsburg ist ein Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Einzelhandels-, Immobilien- und Stadtentwicklung. Pro Jahr führt die GMA etwa 200 Umfragen durch.

Projektleiterin Maren Risel ist promovierte Soziologin und leitet seit 2019 den Bereich Markt- und Meinungsforschung bei der GMA.

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Erstellt:
27. April 2024, 06:00 Uhr

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