Kein Rudel mehr im Südwesten

Trächtige Wölfin überfahren

Erst vor einem guten Jahr war die Fähe in den Schwarzwald eingewandert. Nachdem im Dezember auch ein Welpe von einem Auto getötet worden war, ist das bisher einzige Rudel in Baden-Württemberg aufgelöst.

Nach einem Welpen ist im Südschwarzwald nun auch die Fähe des einzigen kleinen Rudels überfahren worden.

© dpa/Bernd Thissen

Nach einem Welpen ist im Südschwarzwald nun auch die Fähe des einzigen kleinen Rudels überfahren worden.

Von Thomas Faltin

Die vermutlich einzige Wölfin in Baden-Württemberg ist tot: Das Tier mit dem offiziellen Namen GW2407f ist am Mittwochmorgen auf der B 500 bei Lenzkirch im Südschwarzwald überfahren worden. Es war trächtig. Erst im vergangenen Dezember war auch der einzige Welpe des letztjährigen Wurfs das Opfer eines Verkehrsunfalls geworden. Damit ist die natürliche Etablierung eines Wolfsrudels in Baden-Württemberg vorerst gescheitert.

Die Fähe war im Februar vergangenen Jahres erstmals im Südschwarzwald gesichtet worden; erst zum zweiten Mal konnte sie deshalb hier trächtig sein. Das Tier stammte aus einem Rudel bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), ist also quer durch Deutschland gewandert. Nun ist von dem Rudel nur noch das erwachsene männliche Tier mit der Bezeichnung GW1129m übrig. Er ist bereits seit November 2019 rund um den Schluchsee sesshaft. Er kam aus dem Schneverdinger Rudel in Niedersachsen in den Süden. Insgesamt gelten nun noch drei Wölfe, alle im Schwarzwald und alle männlich, als sesshaft.

Nabu-Landeschef Johannes Enssle forderte mehr Grünbrücken und Wildtierdurchlässe. Durchschnittlich sterbe alle 90 Sekunden in Deutschland ein größeres Säugetier durch den Straßenverkehr.

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Erstellt:
17. April 2024, 17:18 Uhr
Aktualisiert:
17. April 2024, 18:18 Uhr

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